Aktuelles aus dem Wasserstoff-Blog

10. Februar 2023
Förderprojekt Hylix-B mündet in Firmengründung
IONTRAK ist Spezialist im Wasserstoff-, Batterie- und Fahrzeugumbaubereich / Mitgründer des Start-ups ist die Boysen Gruppe – Aus dem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Projekt Hylix-B heraus wurde jüngst die Firma IONTRAK gegründet, die Lkw mit Wasserstoffantrieben ausrüstet, entsprechende Spezialkomponenten entwickelt und ihren Sitz in Zell unter Aichelberg hat.

Hylix-B: aktueller Stand und Zukunft
Die dritte Beiratssitzung zum Hylix-B begann mit einer Verdeutlichung, dass ein Lkw als Mittel der Transformation optimal die Akteure einbinden und die öffentliche Diskussion antreiben konnte. In diesem Rahmen konnten viele neue Partner gewonnen und Erfolge gemeinsam erreicht werden.

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Wasserstoff-Lkw: Erprobung im Raum Stuttgart

Reallabor Hylix-B

Mit dem Wasserstoff-Lkw-Projekt Hylix-B möchten wir zunächst zeigen, dass der Wasserstoffbetrieb eine zukunftsweisende Technologie für LKWs ist.

Im Weiteren möchten wir skizzieren, wie eine Skalierung der Nachfrage nach grünem Wasserstoff aussehen könnte – über eine Umstellung von Logistikflotten auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Lkw.

Ziel des Reallabors Hylix-B

Erarbeitung von Lösungsvorschlägen und Transformationswissen für zentrale technologische und gesellschaftliche Herausforderungen im Kontext der Energiewende und der Weiterentwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellen.

Damit leistet das Reallabor auch einen Beitrag für die Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg.

Gefördert wird das Vorhaben vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Transformation des Energiesystems in Baden-Württemberg“.

Wasserstoff-Lkw mit 26 Tonnen

Im Reallabor Hylix-B wird der Prototyp eines vollelektrischen Lkw mit 26 Tonnen Gesamtgewicht mit Brennstoffzellenantrieb aufgebaut.

* Das Projekt ist formal seit dem 31. März 2022 beendet. Für Fragen erreichen Sie uns unter: +49 (0)711 259717-21 / ulmer@hylix-b.de

Lkw-Wasserstoff: Nachfragepotential

Für die Energiewende spielt speziell der Energieträger Wasserstoff eine signifikante Rolle. Dessen regenerative Gewinnung, Lagerung und Verteilung ermöglicht neue Ansätze.

Für den Einstieg in die klimaneutrale „Wasserstoffenergiewirtschaft“ muss ein ausreichend großes bzw. skalierbares Nachfragepotential bestehen. Nur so lassen sich regenerative Wasserstoffherstellung und die Verteilung des Wasserstoffs als attraktive Geschäftsfelder bzw. notwendige Infrastrukturmaßnahmen wahrnehmen.

Im Lkw-Lieferverkehr werden signifikante Mengen an Wasserstoff benötigt: Fahrleistung/Tag ca. 340 km; Verbrauch ca. 9 kg H2/100 km; geplante Reichweite Lkw ca. 500 km [vgl.: MKS-Fachworkshop „Stand der Forschung, Marktpotentiale und Forschungsbedarf für Brennstoffzellen-Lkw“ (Prof . Dr. Martin Wietschel u.a.)]

Die Ergebnisse des Reallabors entfalten somit eine hohe Relevanz für den Aufbau einer Lieferkette von Wasserstoff aus regenerativen Quellen. Denn durch die sukzessive Steigerung an Lkw mit Brennstoffzellen-Technologie könnte die Lieferkette und damit die Herstellung von grünem Wasserstoff gesteuert skaliert werden.

Grüner Wasserstoff im Raum Stuttgart

Perspektivisch wird es im Großraum Stuttgart eine Versorgung mit regenerativem Wasserstoff geben: vgl. Wasserstoff-Erzeugung im Großraum Esslingen/Waiblingen, Weststadt Esslingen, Projekt in Wyhlen, Projekt in Waiblingen.

CO2-Emissionen: global und lokal

Mit Blick auf die Reduktion globaler Schadgase (wie CO2) und lokaler Emissionen bietet der Brennstoffzellen-Lkw Chancen. Im (innerstädtischen) Lieferverkehr kann ein Brennstoffzellen-Truck lokale Emissionen wie Stickoxide oder Partikel signifikant reduzieren – und das nicht nur mit Blick auf die Abgasemissionen, sondern auch durch die Möglichkeit „elektrisch“ zu bremsen. Die Partikelbildung durch Bremsstaub wird erheblich reduziert. Nicht zuletzt sorgen Brennstoffzellen betriebene Lkw auch für eine deutliche Reduzierung an Lärmemissionen.

Vorteil gegenüber E-Lkw mit reinem Batteriebetrieb

Diese Vorteile einer lokalen Emissionsreduktion verbindet die Brennstoffzellentechnologie mit einer deutlich höheren Reichweite und Zuladung im Vergleich zu einem rein batterieelektrischen Fahrzeug. Das ermöglicht die Verbindung von Depots außerhalb der Städte mit dem Lieferverkehr in der Stadt oder die Verbindung zwischen den Depots.

Risiken: Sicherheit, Lebensdauer, Betriebswirtschaftlichkeit

Nach wie vor gibt es große Vorbehalte gegenüber der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie. Diese liegen zum einen in Sicherheitsbedenken begründet. Zum anderen sind sie im Zusammenhang mit der Produktion und Distribution von Wasserstoff zu sehen. Ereignisse, wie die Explosion im Umfeld einer Wasserstofftankstelle in Norwegen, tragen dazu bei, dass Ängste entstehen oder sich verfestigen. [SPIEGEL ONLINE (12.06.2019)]

Durch den Reallabor-Charakter des Projekts sollen Kritikpunkte wie Sicherheit, Lebensdauer und betriebswirtschaftliche Risiken aufgenommen und diskutiert werden. Durch eine sachliche Darlegung der Risiken und Chancen wird das Projekt Hylix-B zur Aufklärung über die Technologie beigetragen.

Internationale Schlüsseltechnologie

Neben Deutschland betrachten zwischenzeitlich weitere Industriestaaten Wasserstoff und Brennstoffzellen als Schlüsseltechnologien. So haben Japan, China, Norwegen und England diese in ihrer Energiepolitik verankert bzw. setzen sogar auf die Veränderung hin zu einer Wasserstoffwirtschaft. Dies wird dazu führen, dass eine Vielzahl von Anwendungen in naher Zukunft auf diesen Technologien basieren wird.

Wasserstoff-Lkw: Entwicklung weltweit

Weltweit arbeiten verschiedene Teams an Brennstoffzellen-Lkw. Darunter: Hyundai, Nikola, Toyota und verschiedene Unternehmen in China wie ReFire. Prognosen zu möglichen Zukunftspfaden, wie sich die Wasserstoff- und Bennstoffzellen-Technologie durchsetzen wird, sind von Unsicherheit geprägt. Der weltweite Wettbewerb hat das Ziel, einen Wasserstoff-Truck mit kommerziellem Marktpotential zu entwickeln. Die Kernentwicklung steht dabei in wechselseitiger Abhängigkeit mit anderen Technologien, wie z.B. das Betankungsprotokoll für Wasserstoff-Lkw, neue Wasserstoff-Tankstellenkonzepte, sowie Wasserstoff-Produktions- und Verteilungsmodelle.


Erfahren Sie in unserem Wasserstoff-Blog mehr darüber, was derzeit im Projekt geschieht. Nutzen Sie gerne auch unseren Newsletter (Anmeldung s. rechte Leiste), um sich über aktuelle Geschehnisse zu informieren. Für Fragen zu Hylix-B stehen Ihnen Frank Ulmer, Anna Deckert und Sebastian Wider per E-Mail an mail@hylix-b.de zur Verfügung. Tragen Sie sich in das Wasserstoff-Netzwerk ein und machen Sie Ihre Projekte sichtbar.